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Frage_Antwort

Gisela, was oder wer ist Ma-Tsu Qi Gong?

Ma-Tsu ist der Name meiner Webseite, QI GONG ist eine asiatische «Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist. Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrationsübungen und Meditationsübungen.» (1)

Ma-Tsu hat für mich zwei wichtige Bedeutungen. 

MA (japanisches Schriftzeichen*) steht für den Raum, der sich dazwischen befindet.
«Das Schriftzeichen MA zeigt ein Tor, in dem die Sonne oder der Mond steht. Das Tor umschliesst gleichsam das Bild der Sonne beziehungsweise des Mondes. Der lichtdurchflutete Raum zwischen den Zeichenelementen ist der eigentliche Inhalt.» (2)

Als Sketchnoterin* bediene ich mich der Sprache von Bildern und Symbolen. Zusammen mit Text und Farbe gestalte ich meine Botschaft. Schon früh lernte ich den sogenannten Leerraum zu schätzen. Durch den Leerraum entsteht ein Fokus, Leerraum ermöglicht den Perspektivenwechsel und stellt immer wieder die Frage: was wäre das Eine ohne das Andere? MA liegt dazwischen, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Tag und Nacht, zwischen Einatmen und Ausatmen, zwischen zwei Menschen… «da ist nicht nichts».

„In der Pause geschieht das Wesentliche.“

 

Ma-Tsu ist eine Schreibform von Mazu, einer daoistischen Göttin.
Mazu «ist die Schutzgöttin der Fischer und Seeleute. Sie wird naturgemäss besonders in Küsten- und Hafenstädten verehrt.» (3)

Mir gefällt der Gedanke, die schützende und bewahrende Ma-Tsu als Namensgeberin meiner Webseite gefunden zu haben. Das Element Wasser hat seit jeher eine stark faszinierende Wirkung auf mich. Ich bin eine erfahrene Wasserreisende (die Bilder der Webseite stammen von meinen Reisen). Glücklich und zeitvergessen lasse ich mich auf und in der Nähe von kleinen und grossen Schiffen wie die Wellen treiben. Sei es beim Beobachten, wie Schiffe gelöscht werden, sei es in einem Terminal oder in der Molina, ich erkenne immer das Gefühl des «Ankommens» in mir. Still geniessend im sicheren Hafen.

 

*Japanische Schriftzeichen sind ebenfalls ein Teil meines Lebens. In meinem ersten Blogeintrag findest du meine Gedanken zum wichtigen Schriftzeichen Ken (Gesundheit).

(1) [https://de.wikipedia.org/wiki/Qigong (10.07.2020)]
(2) [https://japanologie.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/ostas/japanologie/pdf/Fritsch-Publikationen/Fritsch__Ma__Universitas.pdf]
(3) [https://de.wikipedia.org/wiki/Mazu (10.07.2020)]

Welche Übungen im Qi Gong magst du besonders?

Jene Übungen, die ich nicht besonders gerne übe, mag ich besonders. Sie helfen mir, meine Komfortzone zu verlassen*. Sie zeigen mir an, wo ich an mir arbeiten soll. Speziell erwähnen möchte ich die Stabübung (Shu Xie Gong), die fordert mich enorm.

Aber auch jene Übungen, die ich in den Alltag integrieren kann, mag ich sehr. Ich übe sozusagen «inkognito» und niemand bemerkt es.

 

*Diese Antwort erinnert mich an ein Referat von Allan Walker, das ich 2018 gehört habe: «Shedding our skins». Darüber sollte ich mal meine Gedanken im Blog aufschreiben (Note to myself).

Welche Übungen trägst du in deinem QI GONG- Rucksack mit?

Das Bild des Rucksacks gefällt mir. Mein Rucksack besteht aus einer grossen Tasche mit drei reichhaltigen Übungsfolgen und vielen kleineren Nebentaschen. Je nachdem packe ich kleinere Übungen wie eine Milz- oder Lungenmassage aus, oder ich öffne die Tasche mit der wunderschönen Übungsfolge Taiji Qi Gong aus. Nicht zu vergessen: Die 8 Brokatübungen sind sorgsam in der Rückentasche verstaut.

Die Frage zielt wohl eher auf eine Liste der Übungen hin, die ich praktiziere und weitergeben möchte. Du findest eine solche Liste unter QI GONG Praxis.

Wie kamst du zu QI GONG?

Der Herbst 2008 und der Winter 2009 waren krankheitsbedingt schwere Zeiten für mich und mein Umfeld. Über meine Schwägerin kam ich zu einem Qi Gong Lehrer, der mir mit viel Geduld die 8 Alltagsübungen vermittelte. Diese 8 Übungen haben mir meine Beweglichkeit zurückgebracht.

Mein Interesse an östlicher Kultur wuchs, ich begann zusätzlich Yoga zu praktizieren und tauchte eine lange Zeit in die indische Philosophie vom «Wissen des Lebens» (Ayurveda) ein. Parallel dazu blieb ich den 8 Alltagsübungen von Qi Gong treu.

2016 stand ich vor der Frage, ob ich die Ausbildung als Yoga-Lehrerin oder die Ausbildung als Qi Gong-Lehrerin anpacken möchte? Mit meinem Abschluss im Mai 2018 als diplomierte Qi Gong Lehrerin hat sich die Frage beantwortet. Die Ausbildung hat meine Gesundheit und innere Stabilität wieder hergestellt.

Zuerst ging es nur um meine Gesundheit. Nun bin ich bereit, Qi Gong weiterzugeben…. to share, oder um es in den Worten von Nora Dietrich (Psychologin, Psychotherapeutin und Coach mit Fokus auf organisationale Gesundheit) zu sagen:

«Take the pulse, spread the word, offer support and take a day.»

Wo stehst du persönlich auf deinem QI GONG Weg?

Wenn ich das wüsste.

Qi Gong ist mit seinem Wirken durch die Bewegung ja nur ein Teil der östlichen Lehre. Ich befinde mich in einem enorm reichhaltigen Lernfeld. Es gehen mir viele Fragen durch den Kopf. Ich möchte verstehen, wie Yin und Yang das östliche Weltbild (und die TCM) prägen und übe mich in Kalligrafie (es ein Kampf mit Pinsel und Tusche zu nennen, wäre wohl ehrlicher).

Ich lese viel.

Letztes Jahr habe ich eine Weiterbildung zur  Punktlokalisation begonnen, und hoffe damit auf Hinweise zum Wirkkreis der Meridiane. Neben meinem Wunsch nach Verstehen ist ein weiteres Ziel dieser Bemühung die Krankenkassenanerkennung. Aber um es vorweg zu nehmen: davon bin ich noch weit entfernt.

Ich übe viel.

Ich vertraue und bin zuversichtlich, dass es sich irgendwann zusammenbringen lässt – auf meinem Qi Gong Weg.